Kidical Mass in Heusenstamm: 222 Radfahrer setzen Zeichen für sichere Schulwege
Die Idee kam beim Radlerstammtisch auf. Und so initiierten der Fahrradbeauftragte Roland Heidl und Susanne Stallmann von der BürgerInnen Stiftung Heusenstamm die erste Kidical Mass in Heusenstamm. Unterstützung erhielten sie vom ADFC Dietzenbach und ADFC Rodgau, VCD, der BürgerInnen-Stiftung, der Stadt- und Landespolizei. Am Samstag, dem 6. September, rollte dann der Kinderfahrradcorso „Kidical Mass“ durch die Straßen von Heusenstamm.
Mit insgesamt 222 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, darunter viele Familien mit sehr jungen Kindern, setzte die Aktion ein deutliches Zeichen für mehr Sicherheit auf den Radwegen. Das Anliegen war klar: Die Organisatoren und Mitradelnden forderten bessere und sicherere Radwege in Heusenstamm. Besonders die Situation auf dem täglichen Schulweg war ein zentrales Thema. Viele Eltern fühlen sich gezwungen, ihre Kinder mit dem Auto zur Schule zu bringen – ein Phänomen, das als „Elterntaxi“ bekannt ist. „Doch genau diese Fahrzeuge erhöhen die Gefahr für Radfahrer zusätzlich“, betonte ein Teilnehmer.
Der Corso verlief bunt, friedlich und gut gelaunt, doch die Botschaft dahinter war ernst. Schmale oder unübersichtliche Radwege, fehlende sichere Querungen und Konflikte mit dem Autoverkehr machen das Radfahren auch in Heusenstamm gerade für Kinder oft riskant. „Wir wollen, dass unsere Kinder selbstständig und sicher mit dem Rad zur Schule fahren können – ohne Angst“, erklärte eine Mutter, die mit ihrer Tochter teilnahm.
Mit der Aktion reiht sich Heusenstamm in eine bundesweite Bewegung ein: Die „Kiddical Mass“ findet in vielen Städten statt, um auf die Rechte der jüngsten Verkehrsteilnehmer aufmerksam zu machen. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer war die heutige Fahrt nicht nur ein Protest, sondern auch ein Gemeinschaftserlebnis – und ein starkes Signal an Politik und Verwaltung: Sichere Radwege sind keine Nebensache, sondern eine Voraussetzung für kindgerechte und nachhaltige Mobilität.
Als Zwischenstation durften die Kinder auf der Straße malen. Im Ziel gab es von der BürgerInnen Stiftung frisch zubereitete Waffeln, Getränke und einige Spiele. Die Kinder nutzten den freien Platz auch, um weiterhin Fahrrad zu fahren.





